Davos, die weltweit bekannte Tourismus- und Kongressdestination im Kanton Graubünden zählt rund 11 000 ständige Einwohnende. Die Infrastruktur der Gemeinde ist aufgrund der Anforderungen des Tourismus und der diversen Grossevents jedoch für rund 60 000 Personen ausgelegt.
Das Weltwirtschaftsforum WEF nutzt diese hervorragende Infrastruktur für ihr Jahrestreffen der Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, um gemeinsam globale Fragen zu diskutieren. So auch kürzlich wieder – vom 16. bis 20. Januar 2023.
CMI hat 2023 erstmals einen Beitrag zur digitalen Planung des WEF geleistet. Nämlich mit dem gemeinsam mit Gemdat AG bereitgestellten eBau-Portal und der Schnittstelle zu CMI Bau. Darüber wickelt die Gemeinde Davos sämtliche Baugesuche für temporäre Bauvorhaben der WEF-Teilnehmenden ab. Das eBau-Portal ist ab sofort der digitale, schnelle, bequeme und transparente Service für alle WEF-Gesuchstellenden.
Weshalb ein eBau-Portal fürs WEF?
Bildlegende: Impressionen der temporären Bauten am WEF 2023.
Seit geraumer Zeit arbeitet die Gemeinde Davos mit einem breiten Portfolio an CMI-Lösungen. Vor ungefähr drei Jahren nahm die Gemeinde zudem CMI Bau in Betrieb. In diesem Zusammenhang dachte Davos bereits damals daran, die speziellen WEF-Prozesse dereinst mit CMI Bau digital abwickeln zu können.
In der Zwischenzeit tauschte sich Davos mit der Stadt Chur aus, die ein eBau-Portal (von Gemdat) mitsamt Schnittstelle zu CMI erfolgreich in Betrieb hat. Zudem wuchs der politische Druck auf Davos: Firmen, die am WEF teilnahmen, forderten in den letzten Jahren, Baugesuche nicht mehr auf Papier einreichen zu wollen.
Und da Davos selber digitaler werden wollte, packten Heinz Kühne (Leiter Informatik Davos) und Maurus Felber (Bauinspektor Davos) die Gelegenheit und stellten 2022 gemeinsam mit CMI und Gemdat das eBau-Portal für mobile und temporäre WEF-Bauten bereit. Denn Werbeanzeigen, die temporäre Umnutzung von bestehenden Gebäuden oder temporäre Bauvorhaben, die als WEF-Locations genutzt werden, sind bewilligungspflichtig. Auch energetische Themen sind für die erfolgreiche Durchführung des Grossevents entscheidend. Wie viel Energie braucht ein mobiler Bau? Das muss das lokale Elektrizitätswerk wissen, um genug Strom für den einwandfreien Betrieb bereitzustellen. Für ein sorgfältiges Bewilligungsverfahren und eine saubere Übersicht eines Anlasses dieser Dimension war das Umstellen auf eine digitale Lösung unumgänglich.
So läuft der Baugesuchsprozess für temporäre WEF-Bauvorhaben ab
Bildlegende: Impressionen der temporären Bauten am WEF 2023.
Die WEF-Teilnehmenden reichten ihre Gesuche für temporäre WEF-Bauvorhaben im September 2022 über das eBau-Portal cymo (Gemdat) und die Schnittstelle digital in das Modul CMI Bau ein. 2022 waren dies 152 Baugesuche, wovon 139 bewilligt wurden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass für diese WEF-Bauvorhaben spezielle Richtlinien der Gemeinde Davos – insbesondere was die zeitlichen Vorgaben angeht – gelten. Diese sind im System vollumfänglich abgebildet.
Die Gesuchstellenden luden dafür alle nötigen Unterlagen über das eBau-Portal hoch. Die Schnittstelle vom Portal nach CMI Bau entwickelte CMI in Zusammenarbeit mit Gemdat (cymo). Durch die enge Zusammenarbeit waren alle Voraussetzungen gegeben, die Gesuche übers Portal via eCH-Schnittstelle sauber nach CMI zu liefern. In der Fachlösung CMI Bau, die in Davos bereits im Einsatz steht, wurde pro digital eingereichtes Gesuch ein Baudossier angelegt und bearbeitet.
Wie das eBau-Portal konkret funktioniert, finden Sie im Beitrag «Ab 2023 wickelt Chur Baugesuche über das eBau-Portal ab» ausführlich beschrieben.
So konnte Davos innerhalb eines Monats alle Baugesuche empfangen, über die Schnittstelle Nachreichungen anfordern und mit den Gesuchstellenden direkt über das Portal kommunizieren. Anfangs November war das Bewilligungsverfahren für alle temporären WEF-Bauvorhaben bereits abgeschlossen. Der gesamte Prozess – von der Einreichung des Gesuchs bis zum Versand der Bewilligung – wurde innerhalb von nur zwei Monaten schnell, digital und unkompliziert umgesetzt.
Fazit zum 1. Einsatz des eBau-Portals fürs WEF 2023
Bildlegende: Heinz Kühne, Leiter Informatik Davos.
Bildlegende: Maurus Felber, Bauinspektor Davos.
Die CMI-Projektleitenden sind begeistert von der produktiven, freundschaftlichen und zielorientierten Zusammenarbeit mit Gemdat (cymo). In Davos steht nun ein eBau-Portal bereit, das einfach und reibungslos funktioniert und mühelos mit der CMI-Lösung verbunden werden kann. Zudem war Davos mit Maurus Felber und Heinz Kühne ein hoch motivierter, mitdenkender und aktiver Kunde. Davos nutzt heute ein eBau-Portal, das perfekt auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist.
Heinz Kühne und Maurus Felber aus Davos berichten:
“Der Aufbau der eBau-Lösung hilft uns Bewilligungsabläufe deutlich effizienter und kundenorientierter zu bearbeiten. Dank der sehr guten Zusammenarbeit aller Beteiligten bauten wir dieses System in erstaunlich kurzer Zeit auf und erhielten dafür von überall her positives Feedback. Auf der nun bestehenden Basis setzen wir weitere wichtige Prozesse um und erhöhen damit den Nutzen noch mehr. Wir freuen uns sehr, dass wir uns mit der CM Informatik AG und Gemdat AG auf zwei sehr kompetente und zielorientierte Partner verlassen können, die unsere Gesamtlösung und nicht ihre eigene Teillösung in den Vordergrund stellen.”
Vier Fragen an Heinz Kühne, Leiter Informatik Gemeinde Davos
Wie haben Sie den Bewilligungsprozess der temporären WEF-Bauten mithilfe des eBau-Portals im ersten Durchgang erlebt?
Der Aufbau war intensiv aber immer zielorientiert und die positiven Rückmeldungen der grossen Eventveranstalter, die für die Kunden vom WEF die Bauwerke und Events realisieren, zeigen uns, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.
Welche Vorteile bietet Ihnen das Portal konkret?
Der gesamte Ablauf ist bis auf das Unterschriftendokument durchgängig digital, was überall einen grossen Effizienzgewinn bringt.
Was lief besonders gut? Wo muss für den nächsten Anlass nachjustiert werden?
Das System hat die aktuellen Anforderungen vollumfänglich und zur Zufriedenheit aller erfüllt. Es ist zudem flexibel aufgebaut, so dass auf Änderungen der rechtlichen Vorgaben schnell reagiert werden kann.
Welche Ausbauarbeiten rund ums Portal stehen an?
Die Vorarbeiten für die geplanten Erweiterungen laufen wie bereits 2022 konstruktiv und zielorientiert. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme des “WEF-Baubewilligungsprozesses” laufen die Arbeiten, um künftig sämtliche “normalen” Baugesuche über das Portal laufen zu lassen. Bzgl. WEF haben wir bereits diverse Workshops durchgeführt, um die Logistik für die Auf- und Abbauarbeiten zu koordinieren, zu bewilligen und zu kontrollieren. Danach werden wir mit unseren Partnern weitere Vorhaben angehen.
Herr Kühne, vielen Dank.
Sie lesen und ahnen es, das Projekt ist noch nicht ganz fertig …
Das Davoser eBau-Portal wird ausgebaut
Bildlegende: Impressionen der temporären Bauten am WEF 2023.
Der Ausbau des Portals läuft gleich auf verschiedenen Schienen:
WEF-spezifisch laufen aktuell die Konzeptarbeiten für die gesamte Logistik des Grossanlasses. An wie vielen Tagen ein temporärer Bau auf öffentlichem/privatem Grund stehen wird, oder an welchem Tag Zulieferer nach Davos hoch- und runterfahren etc. wird im Vorfeld des nächsten Weltwirtschaftsforums über dasselbe Portal abgewickelt. Das Ziel davon ist eine digitale und reibungslos funktionierende Auf- und Abbaulogistik. Dafür wird nebst dem Baugesuch für den temporären Bau parallel ein zweites Dossier für die dafür nötige Logistik erstellt und bearbeitet.
Nicht zuletzt stellt Davos das eBau-Portal künftig der eigenen Bevölkerung zur Verfügung. Bald schon wickelt Davos die etwa 400 eingereichten regulären Baugesuche pro Jahr ebenfalls ganz bequem übers Portal ab. Die Testphase dafür starten im März.
Haben Sie Fragen zu den Erfahrungen, die Davos 2023 mit der erstmaligen Nutzung des eBau-Portals gemacht hat? Hinterlassen Sie Ihre Frage im Kommentar. Vielen Dank.