Förderdiagnostik in CMI Schule: Thomas Müller im Gespräch

Im März erscheint die nächste Ausgabe des CMI Magazins als Print- und Onlineversion. Lesen Sie hier den ersten Vorausartikel aus unserem neusten Kundenmagazin. Viel Vergnügen!

Ab Release 25 sind die vier Phasen des Förderprozesses (Diagnose, Förderplanung, Förderung und Evaluation) in CMI Schule integriert. Entstanden sind diese Funktionen mit fachlicher Unterstützung von Thomas Müller, Co-Leiter im Studiengang Schulische Heilpädagogik an der PH Luzern. Müller arbeitete 2004 das erste Mal in der Funktion als Schulischer Heilpädagoge. Seither gehört die Förderdiagnostik zu seinem Berufsalltag. Seine Motivation: «Das systematische Herangehen an ein Problem, das Verbinden von Diagnostik und Förderung sowie eine forschende Haltung führen immer wieder zu ‹Aha-Momenten› und Erfolgserlebnissen.» Wir haben uns mit ihm über CMI Schule unterhalten:

Thomas Müller im Interview

(Thomas Müller, Co-Leiter im Studiengang Schulische Heilpädagogik an der PH Luzern.)

Herr Müller, was ist Ihr Eindruck von den entstandenen Funktionen?

«Es freut mich sehr, dass neue praxisnahe Funktionen wie das Speichern von Beobachtungen als Bild-, Ton- oder Videodateien integriert wurden. Gleichzeitig merke ich auch, wie komplex das Ganze ist. Die Funktionen bilden eine gute Basis, erfordern aber stetige Weiterentwicklung.»

Wurden die Anforderungen aus den Workshops umgesetzt?

«Die Fülle an Anforderungen ist riesig. Es können sicher viele davon, aber längst nicht alle umgesetzt werden. Das wäre auch gar nicht sinnvoll. Es gilt gut zu überlegen, welche Funktionalitäten überhaupt notwendig sind, damit CMI am Schluss nicht zu komplex für die Anwendung im Schulalltag wird. In der Heilpädagogik gibt es den viel zitierten Leitsatz ‹Weniger ist manchmal mehr›.»

Wie passt CMI Schule zu den Bedürfnissen von Regel- und Sonderschulen?

«CMI Schule wird die vielen überschneidenden Bedürfnisse gut abdecken. Dank der Anpassbarkeit der Software an die jeweilige Schule wird auch eine gute Grundlage gelegt, um spezifische Anforderungen abdecken zu können. In den Workshops wurden aber auch Unterschiede deutlich. Insbesondere im Bereich von integrativer und separativer Sonderschulung bedarf es an stetiger Weiterentwicklung, um auch diese spezifischen Bedürfnisse noch besser abzudecken.»

Welche Chancen sehen Sie für Schulen, die künftig die Förderprozesse in CMI Schule erfassen?

«CMI Schule vereinfacht die interdisziplinäre Zusammenarbeit und sorgt für mehr Effizienz. Zusätzlich glaube ich, dass CMI Schule Teams auch dazu animieren kann darüber nachzudenken, wie interdisziplinär an Förderplanungen gearbeitet wird. Ich habe in der Begleitung von Schulentwicklungsprojekten mehrfach erlebt, wie solche Klärungsprozesse die Qualität dieser Arbeit bedeutend steigern können.»

Welche Auswirkungen haben gut geplante und dokumentierte Förderprozesse für Schüler:innen?

«Ganz viele, ich greife zwei davon heraus: Erstens helfen sie, passende Fördermassnahmen zu finden und damit das Lernen optimal zu unterstützen. Zweitens wird es einfacher, in der interdisziplinären Arbeit am ‹gemeinsamen Strick› zu ziehen, was sich ebenfalls positiv auf Lernfortschritte auswirkt.»

Wie stellt man sicher, dass Förderziele auf die individuellen Bedürfnisse eines Kindes abgestimmt sind?

«Das erfordert Fachwissen. Hier empfehle ich allen eine Aus- oder Weiterbildung im Bereich der Förderdiagnostik. Wir haben an der PH Luzern interessante, sehr praxisnahe Angebote 😉…».

Förderdokumentation: Welche Bedeutung hat sie für die Qualität der Förderung?

«Eine Metapher: Damit eine Wanderung gelingt, braucht es ein gemeinsames Ziel und Absprachen über Zeitpunkt, Route, Ausrüstung etc. Auch wenn dann während der Wanderung spontan Anpassungen notwendig sind, ist eine ungefähre Planung die beste Grundlage. So verstehe ich auch die Dokumentation: Gemeinsame Ziele und Absprachen über die geplante ‹Marschroute› geben eine solide Grundlage, um auf dem Weg zum Ziel die kürzeren Zwischenetappen anzugehen und dabei je nach Bedarf auch zu improvisieren.»

Was ist Ihrer Meinung nach der nächste wichtige Schritt in der digitalen Unterstützung der Schulischen Heilpädagogik?

«Ich glaube, dass es auf diese Frage keine allgemeine Antwort gibt. Es ist viel sinnvoller, wenn Unterrichtsteams und auch SHP als Einzelpersonen diese Frage individuell und passend für ihr eigenes Arbeitsfeld beantworten. Wichtig erscheint mir, nicht nur neue, digitale Tools zu entwickeln, sondern auch Aus- und Weiterbildungsangebote zur Nutzung dieser Tools zu entwickeln und anzubieten. Wirklich effizient und hilfreich sind solche digitalen Tools nur dann, wenn sie auch kompetent angewendet werden.»

 

Herr Müller, danke fürs Gespräch.

Im CMI Magazin zu diesem Thema weiterlesen

Lesen Sie hier ab März den ergänzenden Artikel zum Blogbeitrag im Onlinemagazin (Link folgt).

Blogartikel, die das CMI Magazin 2025 ergänzen

Hier finden Sie laufend Blogartikel, die das CMI Magazin 2025 ergänzen (Links folgen).

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