Luzern erweitert die CMI-Standardlösung mit eigenen Fachlösungen

Staatsarchivar Gregor Egloff

Luzern ist bestrebt aus der CMI-Standardlösung das Optimum herauszuholen. Wenn der Kanton spezifische Erweiterungen des CMI-Standards benötigt, erwirbt er auf dem Softwaremarkt gängige Zusatzlösungen – oder entwickelt diese, gemeinsam mit CMI, gleich selber. Mittlerweile setzt die Kantonsverwaltung eine Vielzahl an eigens gebauten Fachlösungen ein.

Wie kommt das? In der Kantonsverwaltung hat jede Dienststelle Fachexperten, die mehr als nur die Standardlösung von CMI nutzen möchten. Denn sie benötigen für Ihre grossen Metadatenmengen unterschiedliche Workflows, Steuerungen oder Reports. Warum diese individuellen Elemente, die die Dienststellen optimal ihren Bedürfnissen entsprechend unterstützen, also nicht gleich selber entwickeln? So gehts:

CMI-Fachlösungen selbst realisieren

Gregor Egloff, Archivar Staatsarchiv Kanton Luzern

CMI in der Luzerner Kantonsverwaltung

Der Kanton Luzern arbeitet seit 2006 mit CMI und setzt 37 produktive Mandanten (1 Mandant pro Departement) ein. Täglich loggen sich 1 600 Userinnen und Usern in die CMI Lösungsplattform ein und verrichten damit ihre Arbeit. Luzern setzt CMI als Standard-GEVER-Lösung ein, die als Basis für politische Prozesse, eGovernement-Anwendungen oder als DMS für Fachapplikationen und Digitalisierungsprojekte dient. Damit nicht genug: CMI ist im Kanton Luzern in ständigem Ausbau begriffen.

CMI selber weiterentwickeln - die Voraussetzungen:

  • technische Voraussetzungen:

Luzern nutzt sämtliche bestehende Funktionalitäten der Standardlösung zum individuellen Vorteil, bspw. „individuelle“ Geschäftstypen, eine Vielzahl an Objektvorlagen und die (komplexe) gespeicherte Suche.

  • organisatorische Erfolgsbausteine:

Der Kanton hat eine ausgeklügelte Geschäftsbildung entwickelt, die alle Prozesse abbildet.

  • personelle Voraussetzungen:

Die Kantonsverwaltung Luzerns pflegt eine förderliche Arbeitskultur, darf auf ein interessiertes und flexibles Team sowie Fachprofis zählen, die gemeinsam und unkonventionell nach Lösungen suchen und diese anschliessend – oft gleich selber – realisieren.

Realisation einer eigenen Lösung: BSP. "Denkmalinventar"

Im Beispielfall vom „Denkmalinventar“ entwickelte Luzern innerhalb von CMI einen speziellen Geschäftstypen mit spezifisch fürs Denkmalinventar massgeschneiderten Metadaten, hier z. B. Grunddaten, Literaturdaten und Ortsdaten. Das Spezialgeschäft „Denkmalinventar“ erscheint im gleichen Look-and-feel wie die Standard-CMI-Geschäfte. In CMI können Standard- und Spezialgeschäfte miteinander verknüpft werden, was der Kantonsverwaltung den Vorteil bringt, dass Inventar – und Geschäftsdaten im gleichen System gepflegt werden können. Diese weiteren Beispiele werden im Video erklärt:

  • Opferhilfe
  • beziehungsreiche zusätzliche Metadaten
  • komplexe Geschäftslandschaften
  • individuelle Projektansichten für Fachleute
  • spezielle Fachmandanten (Früherziehung / Sinnesbehinderungen FFS)

3 Stufen für die entwicklung einer eigenen Lösung

  • Stufe 1: Der Kanton Luzern zieht das „Gespräche führen“ der schriftlichen Kommunikation vor. Das Verwaltungsteam prüft in diesen Gesprächen gemeinsam, was CMI kann und evaluiert, was es zusätzlich können soll.
  • Stufe 2: Anstelle von ausformulierten Use Cases, erstellt Luzern gleich eine Demo-Version. Damit wird schnell klar, wie wie die neue Lösung aussehen könnte. Daraus entstehen die ersten Prototypen.
  • Stufe 3: Die Kantonsverwaltung testet die Prototypen und nimmt die finale Version anschliessend in Betrieb.

Lohnen sich Eigenentwicklungen?

Die Vorteile:

  • gesteuerte Individualisierung und pragmatisches Vorgehen unter Kolleginnen und Kollegen
  • Informationen aus verschiedenen Prozessen in einem System zusammenführen
  • geringer Schulungsaufwand, kurze Supportwege (inhouse)
  • aus eigenen Budgetmitteln erstellbar

Die Nachteile:

  • Verantwortung für die entwickelte Lösung liegt im eigenen Betrieb und ist personenabhängig
  • interne Kosten und Aufwand 

Beim Bau eigener Lösungen innerhalb von CMI ist es entscheidend, alle Standards sowie interne Vorgaben einzuhalten. Werden die Vor- und Nachteile einer möglichen eigens entwickelten Lösung sorgfältig evaluiert und stehen die Zeichen auf Grün, lohnt sich diese absolut.

WEITERE VIDEOSEQUENZEN DES CMI WEB-EVENTS 2/2021:

Kundinnen und Kunden berichten über ihre Erfahrungen rund um den Einsatz von CMI. Diese Themen erwarten Sie:

Kommentar: Welche eigens entwickelten Lösungen setzen Sie in Ihrer Organisation, ergänzend zum CMI-Standard, ein? Welche Erfahrungen sammeln sie damit? Danke für Ihre Inputs als Kommentar.

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