Die Luzerner Gemeinde Buchrain – auch «Bueri» genannt – liegt im Rontal, zwischen Ebikon und Root. Sie ist knapp 5 km2 gross und gehört mit rund 6 600 Einwohnenden zu den mittelgrossen Schweizer Gemeinden. Die Gemeindeverwaltung arbeitet seit zehn Jahren mit einer digitalen Geschäftsverwaltung. Seit gut einem Jahr ist sie als Cloud-Kunde mit der CMI-Lösungsplattform unterwegs. Generell ist Bueri eine engagierte Gemeinde, die sich mit innovativen Technologien und einer Prise Mut der digitalen Zukunft stellt.
Bild: Die Gemeinde Buchrain aus der Vogelperspektive.
Wie kam es zu Bueri und CMI?
Buchrain war ein ehemaliger BrainCONNECT-Kunde. Da BrainCONNECT seit März 2022 zu CMI gehört, entschied die Luzerner Gemeinde in 2023, aufgrund der Möglichkeiten und des Investitionsschutzes der CMI-Lösung, von BrainCONNECT nach CMI zu migrieren. Das Migrationsprojekt dauerte ein halbes Jahr. Seither arbeitet die Gemeindeverwaltung, geleitet von Gemeindeschreiber Philipp Schärli, mit der CMI Lösungsplattform.
5 Fragen an den Gemeindeschreiber Philipp Schärli
Bild: Philipp Schärli, Gemeindeschreiber aus Buchrain
Wie sieht eine zukunftsorientierte Schweizer Gemeindeverwaltung aus?
«Eine moderne Verwaltung bietet sämtliche Dienstleistungen, die sich dafür eignen, digital an. Beispielsweise in Form eines Onlineschalters mit Kundenkonto, so wie dies im Kanton Luzern mit my.lu.ch gerade im Aufbau ist. Ich bin der Meinung, dass sich in Zukunft alle, die möchten, in ein persönliches Konto einloggen können sollten. Dort sehen Bürger:innen nach, welche Gemeindedienste zur Verfügung stehen, informieren sich über Steuern, begleichen Rechnungen oder fordern Unterlagen an, die sich auch gleich herunterladen lassen. Wenn online weitgehend alle Dienste abrufbar sind, erhöhen wir die Kundenfreundlichkeit und entlasten gleichzeitig die Verwaltung. Zur Zukunft gehört auch ein digitaler Dorfplatz. Er unterstützt die Gemeinde darin, zeitnah über aktuelle Themen zu informieren. Und fördert die Interaktion mit der Bevölkerung.
Gleichzeitig darf eine Gemeindeverwaltung jedoch nie den persönlichen Kontakt vernachlässigen. Alles, was online erledigt werden kann, ist gleichermassen am physischen Schalter möglich. Beide Varianten sollen nebeneinander funktionieren.»
Wo steht diesen Vorstellungen entsprechend die Gemeinde Buchrain?
«Den digitalen Wandel setzt Buchrain nicht alleine. Deshalb arbeiten wir mit dem Kanton Luzern und dem VLG (Verband Luzerner Gemeinden) zusammen. Gleichzeitig machen wir uns fit und nutzen weitreichende digitale Möglichkeiten schon jetzt. Wir begannen das Change-Projekt ‹Digitalisierung› schon 2014. Als eine der ersten Luzerner Gemeinden führten wir die GEVER-Lösung BrainCONNECT flächendeckend über die ganze Gemeinde (Altersheim, Bildung, Bau. Finanzen etc.) ein. Natürlich mussten wir während dieser Jahre auch stets Ängste abbauen. Es hat sich aber sehr gelohnt, den Wandel konsequent durchzuziehen. Unsere Bevölkerung schätzt das neue Angebot.»
Digitaler Wandel am Beispiel ‹digitaler Dorfplatz›
«Zuerst hatten wir Bedenken, dass der digitale Dorfplatz für ältere Menschen schwierig sein könnte. Diese Bedenken verflüchtigte sich schnell, was die äusserst digital-affine Gruppe ‹Bueri aktiv 60+› beweist: Sie lädt ihre Aktivitäten und Berichte rege auf den Digitalservice hoch. Im Gegenzug informieren wir von der Verwaltung in dieser Gruppe über das Dorfplatz-Angebot, damit es gut genutzt werden kann. Mit Erfolg. Der digitale Dorfplatz wird von der Bevölkerung generell munter genutzt. Die Bandbreite reicht von Posts zu entlaufenen Büsis bis zu Wahlkampfthemen der politischen Parteien.»
Der Dorfplatz fördert die Interaktion zwischen Gemeindeverwaltung und Bevölkerung
«Der Dorfplatz funktioniert, um Informationen der Gemeindeverwaltung nach aussen zu bringen, aber auch umgekehrt. Er kann von Einzelpersonen oder Vereinen genutzt werden. Auch hier war der Schlüssel zum Erfolg ‹all in› zu gehen und das Projekt konsequent durchzuziehen.
Sogar verwaltungsintern hat sich das System durchgesetzt. Die Personalinfogruppe kommuniziert über den Kanal mit dem gesamten Verwaltungsteam. E-Mails entfallen und Infos sind im Feed sauber dokumentiert.»
Bueri 4.0 für einen ganzheitlichen Kulturwandel
«Ein digitaler Wandel beinhaltet aber mehr als nur eine digitale Geschäftsverwaltung oder einen digitalen Dorfplatz. Er erfordert ein ganzheitliches Konzept. Mit Bueri 4.0 verfolgen wir dies mit vier Kreisen: People (Mitarbeitende in Fokus), Place (Verwaltungsangestellte arbeiten dort, wo sie ihre Arbeit am besten erledigen können), Technology (Technologie zur Digitalisierung der Dienstleistungen nutzen) und Services. Damit befinden wir uns auf einer konstanten Reise und einem stetigen Kulturwandel. So versuchen wir, unsere Mitarbeitenden wie auch alle Anspruchsgruppen gut zufriedenzustellen. Das tun wir professionell, richtig und kundenorientiert. Wichtig war mir zudem, dass auch die Gemeindepolitik dahinter steht – Bueri 4.0 ist in den Legislaturzielen verankert.
Digitaler Wandel ist kein ‹Spleen›: Gemeinden haben mit steigenden Bevölkerungszahlen umzugehen. Dazu kommen laufend komplexere Fälle und die Arbeit wird grundsätzlich agiler. Unsere Verwaltung muss all diese Anforderungen bei gleichem Pensum bewältigen. Da helfen uns die Digitalisierung und Bueri 4.0 extrem.»
Welche Rolle spielt die CMI-Lösungsplattform im digitalen Wandel von Buchrain?
«Die CMI-Lösungsplattform ist in allen vier Kreisen von Bueri 4.0 zu finden. People: Wir stellen den Mitarbeitenden eine moderne Lösung zur Verfügung. Place: Die Mitarbeitenden sind nicht an einen fixen Arbeitsplatz gebunden. Technology: Mit dem Web Client nutzen wir eine zeitgemässe Lösung. Services: Wir setzen eine kundenorientierte Lösung ein. Es gelingt uns sogar, die Kommissionen einzubinden. Deren Mitglieder bereiten ihre Sitzungen über einen Link in der Web-Applikation vor. Das ist zeitgemäss, entlastet die Gemeindeverwaltung und die Gremienmitglieder arbeiten orts- und plattformunabhängig.
Künftig nutzen wir auch die Fachlösung CMI Bau. Denn gewisse Bauentscheide gehen an den Gemeinderat. Mit CMI Bau binden wir Bauprojekte ohne Umweg direkt in die Sitzung des Gemeinderats ein und bearbeiten sie digital. Auch die CMI-Bildungslösung, die der Kanton Luzern einführen wird, bereichert unser Digitalisierungsbestreben um einen weiteren Baustein.»
Welche Erfahrungen machten Sie mit der CMI-Lösung bei der Einführung vor einem Jahr?
«Ich war sehr positiv überrascht. Damals gab ich mir für die Einarbeitung zwei Monate Zeit. Innerhalb von einer Woche fand ich mich zurecht und war bereits happy. Alle Daten wurden sauber migriert. Die Sitzungen der letzten 10 Jahre wurden fehlerfrei übernommen. Mit den Berechtigungen hatte ich kurz einen blinden Fleck, den wir aber regeln konnten. Ich bin glücklich darüber, wie die Migration durchgeführt worden ist.»
Wie bringt eine innovative Gemeinde die CM Informatik AG weiter?
«Indem wir unsere Bedürfnisse aus dem Alltag proaktiv zurückmelden. Momentan sind dies Themen rund um Barrierefreiheit oder Wünsche an den CMI-Standard. Und wir freuen uns auf die durchgängige Web-Version. Generell sind wir aber glücklich und zufrieden mit CMI. Es läuft.»
Herr Schärli, herzlichen Dank für das Interview.
Buchrain arbeitet mit diesen CMI-Lösungen:
Als Cloud-Kunde setzt Bueri CMI Dossier, inkl. Aufgaben und Kontakte, CMI Protokoll, CMI Sitzungen, CMI Verträge sowie die PDF-Funktionalität ein. Demnächst wird die Gemeinde den Web Client noch umfassender nutzen. Neu kommen die Fachlösung CMI Bau und später die kantonale CMI-Bildungslösung hinzu. Buchrain profitiert davon, die Querschnittfunktionen, wie auch die Behördenadministration sowie diverse Fachlösungen innerhalb ein- und derselben Lösung zu nutzen.
Wir danken der Gemeinde Buchrain für ihr Vertrauen, die partnerschaftliche Zusammenarbeit, die innovativen Bestrebungen und die Power, auch unsere Lösung stets weiterzubringen. Hut ab vor Bueris Digitalisierungsbestrebungen! Wir freuen uns, den digitalen Wandel der Gemeinde unterstützen zu dürfen. Auf eine gemeinsame Zukunft!
Haben Sie im Zusammenhang mit der Digitalisierung und der CMI-Lösungsplattform Fragen an die Gemeinde Bueri? Hinterlassen Sie uns diese im Kommentar. Vielen Dank.